Zertifikate verfügen in der Regel über die Erweiterung "CRL Distribution Points", anhand derer einer Anwendung mitgeteilt wird, wo die zum Zertifikat zugehörige Zertifikatsperrliste (Certificate Revocation List, CRL) zu finden ist.
Diese gleicht einem Telefonbuch: In ihr finden sich alle Seriennummern von von der Zertifizierungsstelle zurückgerufenen (und noch zeitgültigen) Zertifikaten. Jede Anwendung, die den Sperrstatus überprüft, muss die gesamte Sperrliste herunterladen und auswerten.
Mit zunehmender Größe wird dieses Verfahren immer ineffizienter. Als Faustregel gilt, dass 100.000 zurückgerufene Zertifikate bereits ca. 5 MB Dateigröße für die Sperrliste entsprechen.
Hierfür wurde (federführend von der Firma ValiCert) das Online Certificate Status Protocol (OCSP) entwickelt: Es gleicht einer Auskunft, bei der Anwendungen den Sperrstatus für einzelne Zertifikate anfragen können, und somit der Bedarf entfällt, die gesamte CRL herunterladen zu müssen. OCSP ist im RFC 6960 spezifiziert.
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